Veranstaltungen im KMC Madrid, Spanien
Dez 20, 2024
Der Begründer des modernen Kadampa Buddhismus, der Ehrwürdige Geshe Kelsang Gyatso Rinpoche, ein weltbekannter Meditationsmeister und Lehrer, inspirierte Tausende von Menschen auf der ganzen Welt, die reinen Unterweisungen Buddhas auf ihr modernes Leben anzuwenden, um ihre persönlichen Probleme zu lösen und einen tiefen und dauerhaften inneren Frieden und Glück zu entdecken
Lies über das Leben des Ehrwürdigen Geshe-la →
Gen-la Kelsang Dekyong ist die allgemeine spirituelle Leiterin der NKT-IKBU und Zentrumslehrerin und Lehrerin des speziellen Lehrerausbildungsprogramms am Manjushri KMC, dem Mutterzentrum des Modernen Buddhismus.
Es gibt drei Gründe warum wir die Unterweisungen von Buddha studieren und praktizieren - um unsere Weisheit zu entwickeln, ein gutes Herz zu entwickeln und einen friedvollen Geisteszustand zu bewahren:
Weisheit entwickeln
Wenn wir nicht danach streben unsere Weisheit zu entwickeln werden wir immer unwissend bleiben was endgültige Wahrheit angeht - die wahre Natur der Realität. Auch wenn wir uns Glück wünschen, führt uns unsere Unwissenheit dazu nicht-tugendhafte Handlungen auszuführen, die die Hauptursache all unserer Leiden sind.
Ein gutes Herz entwickeln
Wenn wir kein gutes Herz entwickeln, wird unsere selbstsüchtige Motivation die Harmonie und die guten Beziehungen mit anderen zerstören. Wir werden keinen Frieden erfahren und keine Chance haben reines Glück zu erlangen. Ohne inneren Frieden ist äußerer Friede unmöglich.
Einen friedvollen Geisteszustand bewahren
Wenn wir keinen friedvollen Geisteszustand bewahren, werden wir nicht glücklich sein selbst wenn wir ideale Bedingungen haben. Anderseits werden wir mit einem friedvollen Geist selbst dann glücklich sein wenn unsere äußeren Bedingungen unangenehm sind.
Der ehrwürdige Geshe Kelsang Gyatso hat drei besondere Studienprogramme entworfen für systematisches Studium und Praxis des Modernen Buddhismus. Sie sind besonders geeignet für die moderne Welt: das allgemeine Programm, Grundlagenprogramm, und Lehrerausbildungsprogramm. Siehe unten für Details.
Das allgemeine Programm (AP) wird an jedem Zentrum für Modernen Kadampa Buddhismus unterrichtet und ist der ideale Einstiegspunkt für diejenigen, die mehr herausfinden möchten über die praktische Anwendung von Buddhismus und Meditation im modernen Leben.
Es besteht aus vielfältigen Veranstaltungen von regelmäßigen wöchentlichen Kursen und Einsteigerkursen bis hin zu tantrischen Ermächtigungen und langen Retreats. Alle Unterweisungen basieren auf Büchern vom ehrwürdigen Geshe Kelsang Gyatso Rinpoche.
Alle AP Kurse sind offen für jedermann. Jeder, sogar Nicht-Buddhisten, können von diesen Kursen profitieren: Sie beinhalten praktische Themen, z.B. wie man Meditation benutzt um unser Wutproblem zu lösen, das all unseren Familienproblemen zugrunde liegt. Diese Aktivität ist vollkommen friedvoll und freudvoll und ist sehr wichtig als Schutz vor zukünftigem Leiden.
Viele Zentren bieten auch spezielle Kurse für Familien und Kinder an.
Um mehr über das allgemeine Programm zu erfahren, kontaktieren Sie ihr örtliches Zentrum.
Der Zweck des Grundlagenprogrammes (GP) ist es eine systematische Präsentation zu bieten von spezifischen Themen des Mahayana Buddhismus damit Praktizierende ihre Kenntnis und Erfahrung des Buddhismus vertiefen können.
Fünf Themen
Das Programm beinhaltet die folgenden fünf Themen basierend auf Buddhas Sutra Unterweisungen und den entsprechenden Kommentaren des ehrwürdigen Geshe Kelsang Gyatso Rinpoche:
Der Nutzen des Programms
Der Nutzen des Studierens und Praktizierens dieses Texts ist wie folgt:
Freudvoller Weg - Wir erlangen die Fähigkeit alle Unterweisungen Buddhas von Sutra und Tantra in die Praxis umzusetzen. Wir können leicht Fortschritte erzielen und vollenden die Stufen des Pfades zum erhabenen Glück der Erleuchtung. Von einem praktischen Standpunkt aus betrachtet sind die Stufen des Pfades,oder Lamrim, der Hauptkörper von Buddhas Unterweisungen und die anderen Unterweisungen sind wie die Gliedmaßen.
Allumfassendes Mitgefühl und Acht Schritte zum Glück - Wir erlangen die Fähigkeit Buddhas Unterweisungen in unser tägliches Leben zu integrieren und unsere menschlichen Probleme zu lösen.
Das neue Herz der Weisheit - Wir erlangen eine Realisation der endgültigen Natur der Realität. Durch Erlangung dieser Realisation können wir die Unwissenheit des Festhaltens am Selbst auslöschen, die die Wurzel all unserer Leiden ist.
Sinnvoll zu betrachten - Wir wandeln unsere täglichen Aktivitäten in die Lebensweise eines Bodhisattvas um und machen dadurch jeden Moment unseres menschlichen Lebens bedeutungsvoll.
Wie wir den Geist verstehen - Wir verstehen die Beziehung zwischen unserem Geist und den äußeren Objekten. Wenn wir verstehen, dass Objekte vom subjektiven Geist abhängen dann können wir die Art wie uns Objekte erscheinen verändern indem wir unseren Geist verändern. Nach und nach werden wir die Fähigkeit haben unseren Geist zu steuern und auf diese Weise all unsere Probleme lösen.
Weitere Informationen
Das Grundlagenprogramm dauert ungefähr fünf Jahre bis zum Abschluss und bedingt ein Einschreibungsverfahren.
Um mehr über das Grundlagenprogramm zu erfahren, kontaktieren Sie Ihr örtliches Zentrum.
Der Zweck des Lehrerausbildungsprogrammes (LAP) ist es eine ausführliche Präsentation zu bieten von spezifischen Themen des Mahayana Buddhismus damit Praktizierende ihre Kenntnis und Erfahrung des Buddhismus vertiefen können und um sie zu schulen als qualifizierte Lehrer des Modernen Buddhismus.
Zwölf Themen
Das Programm beinhaltet die folgenden zwölf Themen basierend auf Buddhas Unterweisungen von Sutra und Tantra und den entsprechenden Kommentaren des ehrwürdigen Geshe Kelsang Gyatso:
Weitere Informationen
Das Lehrerausbildungsprogramm dauert ungefähr zwölf Jahre und erfordert ein Einschreibungsverfahren.
Um mehr über das Lehrerausbildungsprogramm zu erfahren, kontaktieren Sie Ihr örtliches Zentrum.
DER NUTZEN DES GRUNDLAGEN- & LEHRERAUSBILDUNGSPROGRAMMES
Vom ehrwürdigen Geshe Kelsang Gyatso Rinpoche
Das folgende ist die Mitschrift einer Unterweisung gegeben vom ehrwürdigen Geshe Kelsang Gyatso anlässlich der Einführung des Grundlagenprogrammes am Tara Zentrum, England, Oktober 1990.
"Mit dem Grundlagenprogramm an einem Zentrum zu beginnen, bietet uns eine großartige Möglichkeit denn dieses Programm erfüllt sowohl unsere eigenen als auch die Wünsche anderer.
Wie erfüllt das Grundlagenprogramm unsere Wünsche ? Indem es unsere Weisheit und unsere Erfahrung des Dharma vergrößert. Mit Weisheit und Dharma Erfahrung können wir alle Probleme lösen, die uns im täglichen Leben begegnen und wir können uns selbst vor zukünftiger Gefahr schützen. Seit anfangsloser Zeit hatten wir starke, schlechte Gewohnheiten die aus unserem Festhalten am Selbst und unserer Selbstwertschätzung entstanden sind.
Wir alle wollen uns verbessern und glücklich und erfolgreich sein im Leben aber unsere schlechten Gewohnheiten führen uns in die gegensätzliche Richtung. Statt Glück zu finden, erschaffen wir die Ursache für mehr Leiden. Niemand von uns möchte leiden und doch, aufgrund unserer schlechten Gewohnheiten, stärken wir fortwährend unsere verblendeten Geistesarten, die der Grund all unseres Leidens sind.
Mit Weisheit und Dharma Erfahrung können wir unsere verblendeten Geistesarten unter Kontrolle bringen. Wir können unsere Anhaftung, Wut, Eifersucht usw. vermindern und unser Festhalten am Selbst und unsere Selbstwertschätzung besiegen. Indem wir unsere verblendeten Geistesarten unter Kontrolle bringen werden dauerhaften inneren Frieden erfahren, Tag und Nacht. Wir werden eine dauerhafte Beendigung von insbesondere menschlichen Problemen erreichen sowie von samsarischen Problemen generell. Auf diese Weise werden wir zu unseren eigenen Beschützern werden.
Mit Weisheit und Dharma Erfahrung werden wir außerdem zu unseren eigene Ärzten werden. Ob wir jung oder alt, reich oder arm, berühmt oder von bescheidener Herkunft sind, müssen wir alle ohne Wahl geistigen Schmerz erfahren. Innerhalb eines Tages erfahren wir viele male geistigen Schmerz und Unwohlsein, manchmal aufgrund von unangenehmen Umständen und manchmal wegen anderer Menschen, sogar unserer Freunde. Manchmal entstehen ohne erkennbaren Grund Unglücklichsein, Enttäuschung, Unzufriedenheit oder Schmerz ganz von allein wegen der Reifung von karmischen Prägungen.
Wir brauchen ein Gegenmittel für diesen Schmerz. Niemand anderes kann uns die Medizin geben, die diese Art von Schmerz lindern wird, wir müssen unser eigener Karma-Arzt werden und uns selbst heilen durch Dharma Erfahrung. Indem wir unsere Weisheit und Dharma Erfahrung vergrößern werden wir nach und nach alle unsere Probleme lösen und wir werden das endgültige Glück der vollen Erleuchtung erlangen, die Glückseligkeit der Buddhaschaft. Auf diese Weise kann das Grundlagenprogramm unsere eigenen Wünsche erfüllen.
Die Wünsche anderer erfüllen
Wie erfüllt das Grundlagenprogramm die Wünsche anderer? Wenn wir unsere Weisheit und unsere Dharma Erfahrung vergrößern dann können wir anderen Unterweisungen und spirituelle Ratschläge geben und ihnen ein gutes Beispiel zeigen dem sie folgen können. Auf diese Weise können wir andere auf spirituelle Pfade führen.
Im allgemeinen möchte jeder, ob nun Buddhist oder Nicht-Buddhist, religiös oder nicht-religiös anderen helfen. Zum Beispiel möchte jeder ganz natürlich seinen Eltern, Kindern und Freunden helfen, aber die Hilfe die wir ihnen geben können ist ziemlich begrenzt. Normalerweise geben wir materielle Hilfe, dabei versuchend die samsarischen Bedingungen und Vergnügen der anderen zu verbessern. Es ist möglich, dass diese Art der Hilfe einigen vorübergehenden Nutzen hervorbringen wird, aber sie erzeugt keinen bleibenden Nutzen.
Darüber hinaus können wir nicht sicher sein, dass unsere Handlungen tatsächlich nützlich sind wenn wir ohne Weihseit, Dharma Erfahrung, Hellsicht, geschickten Methoden, Geduld usw. handeln. Uns den kurzzeitigen Bedürfnissen anderer zu widmen, mag nützlich sein, aber kann gleichermaßen schädlich sein. Wir haben keine Möglichkeit das vorauszusagen.
Seit anfangsloser Zeit waren fühlende Mutterwesen damit beschäftigt ihre samsarischen Bedingungen und Vergnügen zu verbessern. Als menschliche Wesen haben sie wieder und wieder Glück gesucht durch materielle Anschaffungen, strebend nach Essen, Kleidung, Geld, Ansehen usw. aber ungeachtet all ihrer Aktivitäten bleiben ihre Probleme bestehen.
Keine Ansammlung von Reichtum oder Ressourcen kann tatsächlich die Probleme von zyklischer Existenz beseitigen. Sogar wenn ich meiner Mutter millionen englischer Pfund geben würde, würde es nicht ihre Probleme oder ihr Leiden beseitigen, tatsächlich würde es diese wahrscheinlich vergrößern. Reiche Leute haben weit mehr zum sich sorgen als arme Leute: wie sie ihren Reichtum schützen können, wie sie ihn vergrößern können, wie sie ihn einsetzen können. Sehr reiche Leute leben in ständiger Angst davor wegen ihres Reichtums ausgeraubt oder angegriffen zu werden.
Der Geist reicher Leute ist mit Ablenkungen gefüllt, sie sind anfällig für Stolz und Fehlverhalten, und wegen ihres Lebens im Genuss nehmen ihre Anhaftung und Unzufriedenheit immer mehr zu. Für solche Menschen ist es sehr schwer die Zeit oder Motivation für Dharmapraxis zu finden. Demgegenüber sind ärmere Leute eher leichter zufriedenzustellen. Sie haben weniger Sorgen und Ablenkungen und tendieren eher dazu bescheiden zu sein als stolz. Daher ist es für sie leichter ihren Geist zu beruhigen, spirituelle Wünsche zu entwickeln und reines Verhalten einzuhalten.
Daraus können wir ersehen, dass es schädlich sein kann materielle Hilfe zu geben ohne Weisheit und Geschick. In Geistesschulung in sieben Punkten warnt uns Geshe Chekawa davor falschen Nutzen zu praktizieren. Manchmal haben wir die Absicht anderen zu helfen aber uns fehlt Weisheit und Dharma Erfahrung und wir bringen ihnen unausweichlich Schaden.
Also wie können wir anderen helfen und tatsächlich ihren Wunsch erfüllen Leiden zu überwinden und Glück zu finden? Grundsätzlich durch ein gutes Beispiel das wir ihnen zeigen und dem sie folgen können, durch das Geben von spirituellen Unterweisungen und spirituellen Ratschlägen und sie nach und nach auf spirituelle Pfade zu führen. Wir müssen anderen helfen ihre Unwissenheit zu überwinden und ein gutes Herz zu entwickeln. Durch ständiges Behalten eines guten Herzens kann jeder seine täglichen Probleme überwinden und indem sie sich fortwährend verbessern, können sie schließlich dauerhaften inneren Frieden erlangen sowie vollständige Freiheit von allen Leiden und Gefahren.
Daher ist die beste Art anderen zu helfen ihnen lieber Dharma zu geben als materielle Hilfe. Sogar wenn ein lebender Buddha in unserem Leben erscheint und uns Geld und andere materielle Dinge gäbe, würde es uns nur wenig Nutzen bringen. Aber indem er uns Dharma gibt, uns auf korrekte spirituelle Pfade führt, durch sein Beispiel und seine Ratschläge kann er uns unermessliche Hilfe geben. Er wird all unsere täglichen Problem auslöschen und uns schliesslich zu vollständiger Freiheit von Leiden führen. Der Hauptzweck des Grundlagenprogramms ist es uns zu helfen anderen auf diese Weise zu helfen.
Aus all dem können wir sehen, dass um unsere eigenen und die Wünsche anderer zu erfüllen, müssen wir uns auf das Grundlagenprogramm verlassen. Momentan ist unsere Weisheit wie ein kleines Kind oder ein Neumond. Wir mögen einige Weisheit durch das Hören von Unterweisungen und durch das Lesen von Büchern entwickelt haben aber diese Weisheit muss noch viel weiter entwickelt werden. Indem wir uns auf das Grundlagenprogramm verlassen, können wir unsere Weisheit immer weiter entwickeln bis sie komplett reif ist wie ein Vollmond. Mit dieser Art von Weisheit werden werden wir starke und stabile Zuversicht haben anderen den Dharma zu lehren.
Dharma in unser Leben integrieren
Unser gegenwärtiges Verständnis und unsere Erfahrung ist ziemlich oberflächlich. Wir sind wie jemand, der einen großen Lebensmittelladen betreten und viele Dinge gesehen hat aber nur wenige gekostet. Vielleicht haben wir viele verschiedene Unterweisungen von vielen verschiedenen Lehrern erhalten aber wir haben nur wenig für uns mitgenommen, höchstens ein paar Appetithappen. Daher bleibt unsere tatsächliche Erfahrung oberflächlich. Es ist ein Abstand zwischen uns und dem Dharma. Es fühlt sich an als wäre der Dharma dort und wir sind hier. Unser Geist ist nicht vermischt mit Dharma und so können wir ihn nicht in unserem täglichen Leben anwenden.
Als Resultat bleiben unsere gewöhnlichen täglichen Probleme bestehen. Zum Beispiel mögen wir vielleicht viele verschiedene Unterweisungen über Lamrim erhalten und viele Bücher gelesen haben. Intellektuell finden wir es relativ einfach zu verstehen und wir können es alles akzeptieren, aber wir finden es schwer es in unser tägliches Leben zu integrieren und so können wir nicht den Dharma nutzen um unsere täglichen Probleme zu lösen. Wenn wir Dharma studieren, bleibt unser Geist passiv so wie wenn jemand Fernsehen schaut. Er befasst sich nicht wirklich mit dem Subjekt und vermischt sich nicht damit. Deswegen bleiben unser tägliches Leben und Dharma vollständig getrennt und nicht verbunden.
Warum ist das so? Es ist weil wir nicht systematisch studieren anhand eines besonderen erstellten Programmes. Wenn wir einfach Dharma zufällig auswählen, werden wir niemals eine tiefe und stabile Erfahrung erlangen und unsere Weisheit wird niemals so werden wie der Vollmond.
Ein besonderes Studienprogramm
Gegenwärtig haben wir in unseren Zentren ein Grundlagenprogramm und ein Lehrerausbildungsprogramm. Das ist keine neue Tradition. In der Vergangenheit gab es andere Programme, die genau zugeschnitten waren für Dharma Studenten anhand ihrer jeweiligen Umstände.
Alle diese Programme enthielten das Studium einer bestimmten Anzahl von Texten, Inhalte auswendig zu lernen, Prüfungen zu absolvieren, und eine Auszeichnung oder ein Zertifikat zu erhalten. Zum Beispiel hatten die alten Kadampa Geshes ein Programm in dem sie sechs Texte studierten. Später führte Je Tsongkhapa ein Programm ein basierend auf zehn Texten, und noch später führten tibetische Klöster wie Ganden, Sera und Drepung ein Programm ein basierend auf fünf Texten.
Ich habe dieses Programm im Sera Kloster studiert. Als ich es abgeschlossen und meinen Geshe-Titel erhalten hatte, fühlte ich mich als hätte ich die Spitze des höchsten Berges erreicht. Mein Vertrauen und meine Erfahrung hatten sich beachtenswert verbessert und ich verspürte große Zuversicht darin andere zu unterrichten. Mein Geist war sehr glücklich und ich fühlte mich vollkommen frei von Problemen.
Inpiriert von meiner eigenen Erfahrung entwickelte ich einen starken Wunsch ein ähnliches Programm für westliche Dharmaschüler einzuführen damit sie die gleichen Resultate erreichen können. Aber wie auch immer, ich verstehe sehr klar, dass das Programm entwickelt für tibetische Geshes nicht angemessen ist für westliche Menschen.
Einerseits sind die meisten westlichen Schüler Laien und so können sie nicht die Vinaya studieren, was eines der fünf Themen ist, die von tibetischen Geshes studiert werden. Andere Themen, die von tibetischen Geshes studiert werden sind ziemlich technisch und obwohl sie sehr tiefgründig und nützlich sind, haben sie keine sofortige Anwendung.
Die Natur von westlichen Schülern ist es, etwas den einen Tag zu studieren und es dann den nächsten Tag in die Praxis umzusetzen. Das ist eine sehr gute Qualität denn sie versuchen stets eine praktische Erfahrung zu erlangen von dem was sie studieren.
All dies im Geiste haltend, habe ich ein besonderes Lehrerausbildungsprogramm entwickelt um es westlichen Schülern zu ermöglichen ihr Studium und ihre Praxis zu vollenden. Ich habe elf Themen ausgewählt von denen manche philosophische Themen sind aus dem Geshe-Programm und manche sind Themen für praktische Anwendung, wie Lamrim, Lojong und Mahamudra.
Das Grundlagenprogramm basiert auf fünf dieser Themen, alle aus Buddhas Sutra Unterweisungen entnommen. Wenn Schüler die das Grundlagenprogramm vollenden, weitermachen wollen um das Lehrerausbildungsprogramm zu vollenden, dann werden die Themen, die sie bereits studiert haben auf das Lehrerausbildungsprogramm angerechnet und sie müssen diese nicht erneut studieren. Auf diese Weise sind sie dann schon halb fertig mit dem Lehrerausbildungsprogramm.
Normalerweise wird das Grundlagenprogramm als erstes angeboten wenn die Programme an einem Zentrum eingeführt werden. Wenn die erste Klasse den vollständigen Kurs absolviert hat, wird dieser weitergeführt als Lehrerausbildungsprogramm und ein neuer Grundlagenkurs wird begonnen.
Natürlich können einzelne Schüler wählen ob sie in das Lehrerausbildungsprogramm eintreten wollen oder nicht. Wenn ein Student zufrieden ist mit einfach nur dem Grundlagenprogramm kann er oder sie aufhören wenn der Kurs abgeschlossen ist aber die Klasse selbst wird eine Lehrerausbildungsklasse werden.
Sowohl das Grundlagenprogramm als auch das Lehrerausbildungsprogramm wurden nun erfolgreich seit einigen Jahren durchgeführt am Manjushri-Zentrum und am Madhyamaka-Zentrum.
Ich bin sehr glücklich über die Resultate. Wenn ich die Prüfungsunterlagen durchlese, ist mir klar dass die Studenten die Themen gut verstanden haben und dass sie große Nutzen aus den Programmen ziehen. Mir wird klar, dass diese Programme sehr bedeutungsvoll sind und dass sie die beste Methode sind um unsere Weisheit und Dharma Erfahrung zu vergrößern.
Der Bedarf an qualifizierten Lehrern
Buddhadharma ist anderen nur dann von Nutzen wenn es qualifizierte Lehrer gibt. Ohne Lehrer haben Dharmatexte allein nur wenig Nutzen. Um ein qualifizierter Dharmalehrer zu werden, bedarf es besonderer Vorbereitung und Schulung.
Es ist nicht einfach ein Dharmalehrer zu werden denn es erfordert spezielle Qualitäten: Weisheit, korrekte Sicht, Vertrauen, Überzeugung, und reines Verhalten als ein Beispiel für andere. Außerdem benötigt ein Lehrer einen unerschöpflichen Vorrat an Dharmawissen und -erfahrung um daraus zu lehren anderenfalls wird er oder sie austrocknen nach ein oder zwei Jahren.
Wenn es einem Lehrer an Qualitäten fehlt, wie Weisheit, Erfahrung, Vertrauen und reiner Motivation, wird es für andere schwierig sein Vertrauen in seine Unterweisungen zu entwickeln und es wird nur wenig Nutzen geben. Außerdem besteht ohne ausreichende Schulung und Vorbereitung die Gefahr, dass Lehrer ihre weltlichen Aktivitäten mit ihrer Lehrertätigkeit vermischen. Daher müssen wir uns definitiv gut schulen wenn wir von aufrichtigem Nutzen für andere sein wollen.
Wenn wir das Lehrerausbildungsprogramm absolviert haben, können wir sofort anfangen zu unterrichten. Wenn wir andererseits ein meditatives Leben führen wollen, werden wir merken, dass uns das Programm gut darauf vorbereitet hat. Auf jeden Fall werden wir großartige Buddhistische Gelehrte sein mit einem tiefen und stabilen Verständnis von Dharma.
Deswegen sind diese Programme wirkliche wunscherfüllende Juwelen für Dharmapraktizierende. Durch unsere Teilnahme können wir unsere Weisheit und unsere Dharma Erfahrung verbessern und unsere täglichen Probleme lösen. Wir können unser eigener Beschützer werden indem wir uns vor Leiden und Problemen beschützen, und wir können unser eigener Arzt werden indem wir unseren geistigen Schmerz mit der Medizin des Dharmas heilen.
Wir werden fähig sein anderen ein gutes Beispiel zu zeigen und ihne zu helfen indem wir Dharmaunterweisungen und -ratschläge geben. Schliesslich werden wir fähig sein, ausführliche Unterweisungen zu geben und anderen auf vielfältige Art zu helfen indem wir besondere Programme organisieren usw. Auf diese Weise machen wir sowohl unser eigenes als auch da Leben anderer äußerst bedeutungsvoll.
Eine besondere Art des Verstehens
Während des Unterrichts beim Grundlagenprogramm wird der Lehrer aus dem Text vorlesen und zusätzliche Erklärungen geben. Dies hat zwei Zwecke: schwierige Punkte verständlich zu machen und die mündliche Überlieferungslinie weiterzugeben. Von daher lesen die Lehrer uns nicht einfach nur vor wenn er oder sie aus dem Buch liest, sie übermitteln auch die Überlieferungslinie des Textes an zukünftige Lehrer.
Die Texte selbst sind ziemlich klar. Besonders die Texte des Lamrim und Lojong sind ziemlich leicht zu verstehen. Aber wenn wir auf diesem Programm studieren, benötigen wir eine besondere Art des Verstehens. Dies beinhaltet zuhören, darüber nachdenken, diskutieren, auswendig lernen und meditieren.
Die Diskussion ist ein besonders wichtiger Aspekt des Programms denn wir können uns gegenseitig sehr helfen durch Teilen unserer Erfahrung und unseres Verständnisses des Dharma. Manchmal können wir zu zweit diskutieren und manchmal kann die gesamte Klasse gemeinsam diskutieren.
Wenn wir diskutieren sollten wir immer einen offenen Geist haben und motiviert sein durch den Wunsch unserem Partner zu helfen. Wenn man eine besondere Erfahrung oder ein besonderes Verständnis hat, versucht man es zu teilen. Führt immer die Diskussion durch als ob ihr etwas kostbares an einen Freund geben würdet.
Wenn Ihr Euren Partnern Fragen stellt, solltet Ihr dies nur mit der Absicht tun von ihnen zu lernen oder einen Punkt klarzustellen, nicht um herauszufinden wieviel oder wie wenig sie wissen; und wenn sie antworten, solltet Ihr aufmerksam zuhören als ob ihr etwas kostbares von einem Freund empfangen würdet.
Lasst Euch nicht auf schwere Diskussionen ein und vermeidet ausdrückliche Meinungsverschiedenheiten. Wenn Euer Partner etwas falsches sagt, weist leise drauf hin, aber seid vorsichtig damit nicht zu verletzen. Manche Leute reagieren nicht gut darauf wenn ihnen widersprochen wird, also behaltet dies vor Augen und sprecht sanft und rücksichtsvoll.
Manchmal wenn jemand etwas falsches sagt, können wir es geistig ablehnen während wir zuzustimmen scheinen. Dies hilft dabei die Diskussion friedvoll und freundlich zu erhalten. Eigentlich hat niemand ein schlechtes Wesen aber manchmal können Leute unglücklich oder enttäuscht erscheinen. Wenn Euer Partner Schwierigkeiten hat Euren Punkt zu verstehen oder zu akzeptieren, seid geduldig und helft ihm oder ihr nach und nach zu verstehen.
Unsere Diskussion sollte nicht wie Feuerwerk sein - viel lautes Getöse ohne wirkliche Bedeutung - sondern sollte bedeutungsvoll und aufschlussreich sein. Wir sollten versuchen jede Diskussion mit einer klaren Entscheidung abzuschliessen bez. der Bedeutung des jeweils gefragten Subjektes.
Später wenn wir die Prüfung absolvieren, werden die erreichten Schlussfolgerungen aus den Diskussionen sehr hilfreich sein. Diskussionen helfen uns unsere Ideen zu formulieren und zu klaren Entscheidungen zu gelangen. Dann haben wir Sicherheit und Zuversicht. Andernfalls werden wir ohne regelmässige Diskussion im Zweifeln verbleiben mit Unbehagen empfinden bez. des Themas.
Wir sollten versuchen die wichtigen Punkte des Themas zu erinnern und was immer wir verstanden haben auf praktische Weise mit unseren täglichen Aktivitäten zu verbinden. Wir müssen außerdem die verschiedenen Verpflichtungen des Programms einhalten. Die Verpflichtungen sind entworfen worden um uns zu helfen unser Ziel zu erreichen. Ohne sie besteht die Gefahr, dass wir abgelenkt sind durch Faulheit oder andere Umstände und unsere Studien nicht vollenden.
Die Güte der Studenten
Ich begrüße die Tatsache sehr, dass Ihr alle heute dem Grundlagenprogramm beigetreten seid; Ihr seid sehr gütig. Mit einem Programm wie diesem werden Dharmazentren bedeutungsvoll.
Die eigentliche Bedeutung eines Dharmazentrums ist es Unterweisungen zu geben an die Leute in der Umgebung und, indem wir mit ihnen unsere Erfahrung des Dharmas teilen, ihnen zu helfen ihre täglichen Probleme zu lösen. Wenn alle Leute, die sich heute eingeschrieben haben dem Programm geduldig folgen, alle Verpflichtungen einhalten, die Prüfungen absolvieren usw. wird dies eine grosse Güte für andere sein.
Wenn Ihr das Programm beendet habt, werdet ihr wirklich fähig sein sowohl Eurem Zentrum zu helfen als auch den Leuten in Eurer Umgebung. Auf diese Weise könnt Ihr Eure eigenen Wünsche erfüllen während ihr gleichzeitig anderen von Nutzen seid. Das ist keine kleine Aufgabe, es ist eine große Erlangung.
Jetzt da Ihr dem Programm beigetreten seid, solltet Ihr niemals aufgeben. Manchmal werdet Ihr Schwierigkeiten begegnen und Problemen, manchmal werdet Ihr Euch langweilen, und manchmal werdet Ihr Euch entmutigt fühlen, aber dies sind kleine Probleme. Wenn Ihr sie einfach in Ruhe lasst, werden sie natürlich vorübergehen und später werdet Ihr Euch wieder gut fühlen.
Solange wir in Samsara sind, werden wir Probleme erfahren aber sie sind kein Grund dafür etwas so kostbares und bedeutungsvolles aufzugeben. Wir haben uns dieser großen Aufgabe verschrieben und sollten niemals aufgeben.
Manchmal erscheinen einem fünf oder sieben Jahre als eine sehr lange Zeit aber wenn wir fortwährend jeden Tag praktizieren ohne aufzugeben werden wir schliesslich unser Ziel erreichen. Wenn wir heute anfangen, werden wir morgen schon ein Stück näher an der Vollendung sein! So sollten wir denken und dann eines Tages werden wir unsere Schulung vollendet haben.
Wie wunderbar das sein wird! Wir werden fähig sein reine Unterweisungen mit Zuversicht zu geben über jedes Thema das wir studiert haben und Leute werden uns glauben und Vertrauen in uns entwickeln weil wir uns so gut vorbereitet haben. Sie werden uns anerkennen unter vielen Gesichtspunkten: unsere Unterweisungen, unsere persönliche Erfahrung, unsere Fähigkeit ihnen zu helfen ihre Probleme zu lösen usw.
Dies ist der Nutzen, den wir nur in diesem Leben erfahren werden. In Wirklichkeit sind zukünftige Leben sehr viel wichtiger. Wir werden die nützlichen Resultate von unserer Teilnahme an diesem Programm in Leben für Leben erfahren bis wir Erleuchtung erlangen. Der Nutzen ist unerschöpflich.
Ich habe bereits die meisten Themen für die Programme vorbereitet. Wenn es irgendwelche Teile der Texte gibt, die nicht klar sind dann ist es meine Verantwortung sie klarzustellen. Wenn Ihr solche Punkte während der Diskussionen findet, schreibt sie auf und schickt sie mir, ich werde Euch Antworten geben. Zum Beispiel kamen die Lamrim Unterweisungen ursprünglich von Atisha, Je Tsongkhapa und meinem Wurzelguru Trijang Rinpoche aber der Text den Ihr studiert, der wurde von mir verfasst.
Genauso wurde der Leitfaden zum mittleren Weg von Chandrakirti geschrieben aber ich habe den Kommentar dazu geschrieben, den Ihr studieren werdet. Daher ist es meine Verantwortung jegliche unklaren Punkte zu klären und Euch zu helfen bei jeglichen Schwierigkeiten, die Ihr beim Studium habt.
Es ist auch meine Verantwortung, Prüfungen für Euch vorzubereiten. Eure Verantwortung ist es, die Verpflichtungen einzuhalten und das Programm zu vollenden. Nun möchte ich Euch allen danke sagen und Euch ermutigen, Euer Studium freudvoll zu vollenden."