Der Podcast „Moderner Buddhismus“ – ein neuer Kanal für den Alltag
Nov 18, 2024
Auszug aus Verwandle dein Leben des Ehrwürdigen Geshe Kelsang Gyatso .
Das edelste gute Herz bedeutet Bodhichitta. «Bodhi» ist der Sanskrit-Begriff für «Erleuchtung» und «chitta» ist das Wort für «Geist»; «Bodhichitta» bedeutet somit wörtlich «Erleuchtungsgeist».
Er wird als ein Geist definiert, der durch Großes Mitgefühl für alle Lebewesen motiviert, spontan die Erleuchtung anstrebt.
Bodhichitta entsteht aus Großem Mitgefühl, und dieses hängt von wertschätzender Liebe ab.
Wertschätzende Liebe kann man mit einem Feld, Mitgefühl mit den Samen, Nehmen und Geben mit der besten Methode, die Samen zur Reife zu bringen, und Bodhichitta mit der Ernte vergleichen.
Die wertschätzende Liebe, die durch die Praxis des Austauschens vom Selbst mit anderen erzeugt wird, ist tiefgründiger als die wertschätzende Liebe, die durch andere Methoden entwickelt wird, und deshalb sind auch das resultierende Mitgefühl und der resultierende Bodhichitta tiefgründiger.
Ohne Großes Mitgefühl kann der spontane Wunsch, alle Lebewesen von Leiden zu befreien – Bodhichitta – nicht in unserem Geist entstehen. Besitzen wir aber Großes Mitgefühl, insbesondere das Große Mitgefühl, das durch das Austauschen vom Selbst mit anderen erzeugt wird, dann wird Bodhichitta ganz natürlich entstehen. Die Stärke unseres Bodhichittas hängt vollkommen von der Stärke unseres Großen Mitgefühls ab.
Unter allen Dharma-Realisationen ist Bodhichitta die erhabenste. Dieser zutiefst mitfühlende Geist ist die eigentliche Essenz der Schulung eines Bodhisattvas. Das gute Herz von Bodhichitta zu entwickeln ermöglicht es uns, unsere Tugenden zu vervollkommnen, alle unsere Probleme zu lösen, unsere Wünsche zu erfüllen und die Kraft zu entwickeln, anderen auf die bestmögliche und nützlichste Art und Weise zu helfen.
Bodhichitta ist der beste Freund, den wir haben, und die höchste Tugend, die wir entwickeln können. Im allgemeinen bezeichnen wir jemanden, der nett zu seinen Freunden ist, sich um seine Eltern kümmert und freizügig für gute Zwecke spendet, als einen guten Menschen; aber wieviel lobenswerter ist eine Person, die ihr ganzes Leben der Linderung der Leiden eines jeden fühlenden Wesens gewidmet hat!
Atisha hatte viele Lehrer. Guru Serlingpa aber verehrte er mehr als alle anderen. Sobald er Serlingpas Namen hörte, verbeugte er sich. Als Atishas Schüler ihn fragten, weshalb er Serlingpa mehr schätze als seine anderen Lehrer, antwortete er: «Es ist der Güte Guru Serlingpas zu verdanken, dass ich fähig war, das gute Herz von Bodhichitta zu entwickeln.» Durch die Kraft seines Bodhichittas war Atisha in der Lage, jedem, dem er begegnete, große Freude und großes Glück zu schenken, und was immer er tat diente dem Wohl anderer.
Um mehr über Bodhichitta zu erfahren, siehe die Bücher Acht Schritte zum Glück ,Allumfassendes Mitgefühl und Sinnvoll zu betrachten.