Heruka Tag 2025
Jan. 25, 2025
Der Monat Januar ist ein besonderer Monat im Kadampa Kalender, in dem wir die Praktiken von Heruka und Vajrayogini, den wichtigsten Gottheiten des Höchsten Yoga Tantra des modernen Kadampa Buddhismus, betonen.
Diese erhabenen Praktiken wurden uns vom Ehrwürdigen Geshe Kelsang Gyatso Rinpoche gegeben und waren seine Herzenspraktiken.
Auszug aus Essenz des Vajrayana:
Der Sanskrit Begriff „Heruka“ setzt sich aus den drei Silben „He“, „ru“ und „ka“ zusammen. „He“ lehrt die Leerheit von Phänomenen im Allgemeinen und „ru“ die Leerheit von Personen im Besonderen; zusammen offenbaren sie die Leerheit aller Phänomene. „Ka“ bezieht sich auf die Vereinigung von Herukas Geist der großen Glückseligkeit und der Leerheit aller Phänomene. Diese Vereinigung ist Herukas Wahrheitskörper. Ein Ich oder Selbst, das diesem Wahrheitskörper zugeschrieben wird, ist der definitive Heruka, die wahre Natur von Buddha Heruka. Dies kann nur von Buddhas gesehen werden.
Ein anderer Begriff für Heruka ist „Chakrasambara“. „Chakra“ bedeutet „Rad“ und bezieht sich in diesem Zusammenhang auf das „Rad“ aller Phänomene. „Sambara“ bedeutet die höchste Glückseligkeit, die auch „spontane große Glückseligkeit“ genannt wird. Zusammen offenbaren „Chakra“ und „Sambara“, dass wir durch die Praxis des Heruka Tantra eine tiefgründige Verwirklichung erlangen, bei der wir alle Phänomene als eine Natur mit unserem Geist der großen Glückseligkeit erfahren. Diese Verwirklichungen beseitigen direkt die subtilen dualistischen Erscheinungen aus unserem Geist, und dadurch werden wir schnell zu einem definitiven Heruka.
Um glückliche Schüler innerhalb eines Lebens zum Zustand von Buddha Heruka zu führen, manifestierte Buddha Vajradhara sein Mitgefühl in Form des interpretativen Heruka, der einen blauen Körper, vier Gesichter und zwölf Arme hat und seine Gefährtin Vajravarahi umarmt. Die Erlangung des Zustands von Buddha Heruka hängt von der Aufgabe der zwölf abhängigen Beziehungen von Samsara ab, indem man die Verwirklichungen der vier Tore der Befreiung erlangt; und insbesondere hängt es davon ab, die Vereinigung von großer Glückseligkeit und Leerheit zu verwirklichen. Diese werden jeweils durch Herukas zwölf Arme, seine vier Gesichter und seine Umarmung von Vajravarahi symbolisiert.
Es ist möglich, dass diejenigen, die die tiefe Bedeutung der Vajrayana Unterweisungen Buddhas nicht verstehen, sich mit Herukas zornvollem Aspekt unwohl fühlen. Solche Praktizierenden müssen verstehen, dass allen Phänomenen gleichermaßen inhärente Existenz fehlt. In der endgültigen Wahrheit, der Leerheit, gibt es keine zornvollen oder friedvollen Aspekte, weil alle Phänomene von einer Natur sind. Daher haben diejenigen, die tiefes Wissen über die endgültige Wahrheit besitzen, keine Grundlage dafür, unangenehme Gefühle zu entwickeln, wenn sie unattraktive Objekte wahrnehmen, weil sie verwirklichen, dass es letztendlich keine wahrhaft existierenden unattraktiven oder attraktiven Objekte gibt.
Zum Beispiel mag Herukas lange Halskette aus Menschenköpfen zwar echt erscheinen, tatsächlich ist sie jedoch eine Manifestation von Herukas allwissender Weisheit. Alle verschiedenen Merkmale von Herukas Körper sind lediglich Manifestationen seiner allwissenden Weisheit und existieren nicht außerhalb seines Geistes. Für vertrauensvolle Praktizierende ist die Visualisierung des zornvollen Aspekts von Heruka jedoch eine kraftvolle Methode, um schnell seine Segnungen und seinen Schutz zu erhalten. Aus diesem Grund und um auf sichtbare Weise zu zeigen, wie man auf dem gesamten Pfad von Sutra und Tantra voranschreitet, hat Buddha Vajradhara die zornvolle Gottheit Heruka ausgestrahlt.
Buddha Vajradhara, Buddha Shakyamuni und Buddha Heruka sind ein und dieselbe Person, sie unterscheiden sich nur in ihrem Aspekt. Als Buddha das Dharma Rad des Sutra drehte, erschien er in der Form einer ordinierten Person, als er das Dharma Rad des Tantra im Allgemeinen drehte, erschien er in der Form von Vajradhara, und als er das Dharma Rad des Heruka Tantra im Besonderen drehte, erschien er in der Form von Heruka.
Heruka ist Buddhas Geist des Mitgefühls, der sich als Form manifestiert. Nur Buddhas haben die Fähigkeit, ihre Geistesarten als Form darzustellen. Wir fühlenden Wesen sind dazu nicht in der Lage, weil unser Geist und unser Körper unterschiedlicher Natur sind, aber der Geist und der Körper eines Buddha sind von gleicher Natur, und so folgt der Körper dem Geist überall hin. Wir nehmen immer eine Kluft zwischen unserem Geist und seinem Objekt wahr. Dies ist eine fehlerhafte Wahrnehmung oder fehlerhafte Erscheinung. Nachdem sie diese fehlerhafte Wahrnehmung vollständig abgelegt haben, sind Buddhas in der Lage, ihren Geist als Form darzustellen, beispielsweise als die Formen von Lebewesen und unbelebten Objekten. Aus diesem Grund heißt es, dass die Emanationen der Buddhas das gesamte Universum durchdringen.