Der Podcast „Moderner Buddhismus“ – ein neuer Kanal für den Alltag
Nov 18, 2024
Der 25. Oktober ist Je Tsongkhapa Tag, an dem wir uns an die große Güte Je Tsongkhapas erinnern.
Das folgende ist ein Auszug aus einer Unterweisung, die der Ehrwürdige Geshe Kelsang Gyatso 1996 am Je Tsongkhapa Tag im Manjushri KMC gegeben hat.
‘Auf Grund von Vorhersagen Buddha Shakyamunis , dass in der Zukunft Manjushri als ein tibetischer Lama Je Tsongkhapa erscheinen würde, wussten viele Gelehrte und Praktizierende bereits vor Je Tsongkhapas Erscheinen in Tibet, dass er kommen würde.
Ihr könnt euch daran erinnern, was Buddha in seinem Wurzel Tantra von Manjushri zu seinem Herzschüler Manjushri sagte:
Wenn ich dahingegangen bin
Und meine reine Lehre nicht mehr da sein wird,
Wirst Du als gewöhnliches Wesen erscheinen,
Die Taten eines Buddhas vollbringen
Und das Freudvolle Land, den großen Beschützer,
Im Lande des Schnees errichten.
‘Das Land des Schnees’ bezieht sich auf Tibet, und das ‘Freudvolle Land’ bezieht sich sowohl auf das Kloster Ganden wie auf die Ganden Lehre, der grosse Beschützer.
Buddha sagte, dass in der Zukunft, nach dem er dahingegangen und seine reine Lehre verschwunden sei, Manjushri im Aspekt eines gewöhnlichen Wesen erscheinen, jedoch genau die gleichen Handlungen ausführen würde wie Buddha; insbesondere würde er in Tibet das Ganden Kloster und der grosse Beschützer, die Ganden Lehre – oder Je Tsongkhapas Dharma – gründen.
Wenn wir die Worte Buddhas auswendig lernen und tief über ihre Bedeutung nachdenken, wird dies uns viel Rat, ein gutes Gefühl und ein tiefgründiges Verständnis geben. Wenn er sagt, dass Manjushri als ein gewöhnliches Wesen erscheinen jedoch die Handlungen eines Buddhas ausführen würde, beschreibt er die besonderen Eigenschaften Je Tsongkhapas.
Obwohl Je Tsongkhapa die höchsten Realisationen vom Höchsten Yoga Tantra hatte, zeigte er äußerlich nie als einen tantrischen Yogi. Durch seinen äußere Erscheinung die reine Praxis von moralischer Disziplin betonend, lebte er wie ein gewöhnlicher reiner Praktizierender. Sein tägliches Leben jedoch, war das eines Bodhisattvas und seine inneren Realisationen Tag und Nacht die Vereinigung von Großer Glückseligkeit und Leerheit zu erfahren, waren die eigentliche Essenz des Höchsten Yoga Tantras.
Er hatte diese Erfahrung bereits viele Leben zuvor gewonnen, erschien jedoch als tibetischer Lama um klar ein besonderes Beispiel zu geben, wie man die Stufen des Pfades zur Erleuchtung beginnt, darauf fortschreitet und sie vollendet.
Um zukünftigen Anhägern von Nutzen zu sein, erschien er als ein gewöhnlicher Mensch. Genauso tat dies auch Buddha Shakyamuni. Er nahm eine Wiedergeburt als scheinbar gewöhnliches Wesen an, ordinierte, übte Meditation aus und zeigte schlussendlich wie man Erleuchtung erlangt.
Die meisten von Euch kennen die Lebensgeschichte von Buddha: wie er ordinierte, wie er sechs Jahre lang ein Meditationsretreat ausübte und wie er schließlich unter dem Bodhi-Baum in Bodh-Gaya Erleuchtung erlangte.
Die Arte und Weise wie Je Tsongkhapa die Erlangung der Buddhaschaft zeigte, ist ein bisschen anders. Er gab nicht das Beispiel während seinem Leben Erleuchtung zu erlangen, sondern während er verstarb.
Als die Zeit für ihn kam seinen alten, groben Körper, der von seinen gewöhnlichen Eltern kam, zu verlassen, dachten gewöhnliche Menschen, dass er sterbe; aber anstatt die Erfahrung des gewöhnlichen Klaren Licht des Todes zu machen, welches von gewöhnlichen Wesen während es Todesprozess erfahren wird, erfuhr er zu dieser Zeit das Beispiel Klare Licht.
Anstatt dann aus dem Klaren Licht des Todes in der Form eines Bardo- oder Zwischenzustands-Wesen zu entstehen, erschien er in der Form des Illusorischen Körpers. Dann anstatt eine gewöhnliche Wiedergeburt zu nehmen, erlangte er den Ausstrahlungskörper eines Buddhas. Auf diese Art und Weise zeigte er wie man Erleuchtung erlangt.
Er zeigte diese Art Erleuchtung zu erlangen aus ganz bestimmten Gründen um späteren Anhängern zu helfen. Viele seiner direkten Schüler wie auch viele seiner späteren Anhängern, Gyalwa Ensapa eingeschlossen, erlangten jedoch Erleuchtung vor dem Tod. Wie ich bereits viele Male erklärt habe, vollendete Gyalwa Ensapa seine Schulung im Höchsten Yoga Tantra und erlangte die volle Erleuchtung in drei Jahren; er wartete nicht bis zum Zeitpunkt seines Todes.
Es gibt viele verschiedene Arten Erleuchtung zu erlangen. Weil viele seiner Schüler ordiniert waren, wollte Je Tsongkhapa ihnen ein besonders gutes Beispiel geben. Deswegen zeigte er die Art und Weise zum Zeitpunkt des Todes Erleuchtung zu erlangen anstatt vor dem Tod.
Heute erinnern wir uns an die Güte Je Tsongkhapas und widmen alle unsere tugendhaften Handlung, unsere Puja heute Abend eingeschlossen, dem Blühen seines Dharmas auf der ganzen Welt blühen und dass dadurch viele Lebewesen die Möglichkeit haben werden Befreiung und volle Erleuchtung zu erlangen.’