Lamrim – Die Stufen des Pfades

Die Stufen des Pfades zur Erleuchtung oder Lamrim in tibetisch sind das Rückgrat des Kadampa Buddhismus.

Lamrim ist ein besondere Zusammenstellung von Anleitungen, die alle wesentlichen Unterweisungen Buddha Shakyamunis auf eine Weise darlegt, dass alle Hinayana und Mahayana Unterweisungen in einer einzigen Meditationssitzung in die Praxis umgesetzt werden können.

Er wurde vom grossen indischen buddhistischen Meister Atisha verfasst, der vom König Jangchub Ö 1042 n. Chr. nach Tibet eingeladen wurde und den Rest seines Lebens damit verbrachte dort den reinen Dharma zu verbreiten.

Ununterbrochene Überlieferungslinie

Es gibt eine reine und ununterbrochene Überlieferungslinie dieser Lamrim-Unterweisungen von Buddha Shakyamuni bis zu unseren heutigen Spirituellen Meistern.

Viele große Kadampa Lehrer haben gesagt, dass es weitaus wichtiger sei Erfahrungen vom Lamrim zu gewinnen als Hellsicht, Wunderkräfte oder einen hohen sozialen Status zu erlangen.

Das ist wahr. In vergangenen Leben haben wir oft Hellsicht und mächtige Wunderkräfte besessen und wir haben in der Vergangenheit oft höchste soziale Positionen, sowohl im menschlichen als auch in den Götterbereichen, erlangt. Trotzdem erfahren wir immer noch unkontrollierte Wiedergeburt und körperliches und geistiges Leiden, das durch Wut, Anhaftung, Eifersucht und Verwirrung verursacht wird.

Freiheit von Leiden

Wenn wir tiefe Erfahrungen des Lamrim gewinnen, wird es keine Grundlage mehr für derartige Probleme geben; wir werden vollkommen frei davon sein.

Zuerst müssen wir den Wert des Lamrim verstehen. Dann werden wir uns voller Freude und mit viel Geduld den Meditationen widmen und allmählich selbst die Früchte der Lamrim-Praxis kosten.

Letztendlich werden wir Freiheit von allem Leiden und den unveränderlichen Frieden und das Glück der Erleuchtung erlangen.

Einundzwanzig Meditationen

Es gibt 21 Lamrim-Meditationen, die gewöhnlich als tägliche Meditationspraxis in einem dreiwöchigen Zyklus praktiziert werden:

  1. Unser kostbares menschliches Leben
  2. Tod und Unbeständigkeit
  3. Die Gefahren einer niederen Wiedergeburt
  4. Die Praxis der Zuflucht
  5. Handlungen und ihre Auswirkungen
  6. Entsagung gegenüber Samsara entwickeln
  7. Gleichmut entwickeln
  8. Erkennen, dass alle Lebewesen unsere Mütter sind
  9. Sich an die Güte der Lebewesen erinnern
  10. Gleichstellen von Selbst mit anderen
  11. Die Nachteile der Selbst-Wertschätzung
  12. Die Vorteile, andere zu schätzen
  13. Austauschen vom Selbst mit anderen
  14. Großes Mitgefühl
  15. Nehmen
  16. Wünschende Liebe
  17. Geben
  18. Bodhichitta
  19. Ruhiges Verweilen
  20. Höheres Sehen
  21. Sich auf einen Spirituellen Meister verlassen
    Diese Meditationen, zusammen mit Anweisungen wie sie praktiziert werden können und wissenswertem Hintergrundmaterial, finden Sie im Buch Das neue Meditationshandbuch.

Eine ausführliche Darstellung des Lamrim finden Sie in Geshe Kelsangs Buch Freudvoller Weg.