Einführung in den Buddhismus

Eine Erklärung der buddhistischen Lebensweise

Von Geshe Kelsang Gyatso

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Heutzutage haben viele Menschen Interesse an Buddhismus und Meditation. Dies liegt teilweise an der praktischen Herangehensweise an die Probleme, die wir in unserem Alltag erfahren und teilweise daran, dass der Buddhismus ein offener, flexibler Glaube ist, der von jedem, unabhängig von ethnischem oder religiösem Hintergrund, praktiziert werden kann.

Buddhismus lehrt uns, Verantwortung für uns selbst, für unsere Handlungen und für die Konsequenzen unserer Handlungen zu übernehmen.

Durch Meditation können wir den selben Pfad inneren Wandels, dem Buddha gefoolgt ist, beschreiten und schließlich dauerhaften inneren Frieden und die wirkliche Kraft erlangen, anderen Lebewesen von Nutzen zu sein.

Das Buch “Einführung in den Buddhismus” erklärt die grundlegende buddhistische Sichtweise, Absicht und Handlung und wie wir der buddhistischen Lebensweise in der modernen Welt folgen können. Es ist das perfekte Handbuch für jeden, der Interesse an Buddhismus und Meditation hat.

“Eine brillante, klare und prägnante Einführung in dieses umfassende Thema. Höchst empfehlenswert.” – YOGA & HEALTH MAGAZINE


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Die Geduld keine Vergeltung zu üben

Geduld dagegen hilft uns in diesem Leben und in allen zukünftigen. Hierzu sagt Shantideva:

Es gibt nichts Schlimmeres als den Ärger
und keine größere Tugend als die der Geduld.

Die Geduld lässt uns alle zugefügten Schmerzen annehmen und unsere gewöhnlichen Unannehmlichkeiten und Beschwerden einfacher ertragen. Nichts kann unseren Geistesfrieden stören, und wir kennen keine Probleme, solange wir Geduld haben. Wir bewahren unseren inneren Frieden und eine Ausgeglichenheit, durch die spirituelle Verwirklichungen wachsen können. Chandrakirti sagt, wenn wir Geduld praktizieren, werden wir in Zukunft eine wunderschöne Gestalt annehmen und zu einem heiligen Wesen mit hohen Verwirklichungen.

Es gibt drei Arten von Geduld:

1. Die Geduld, keine Vergeltung zu üben
2. Die Geduld, freiwillig Leiden auf sich zu nehmen
3. Die Geduld, nachhaltig über den Dharma nachzudenken

Die Geduld keine Vergeltung zu üben
Für die Ausübung dieser Geduld müssen wir uns ständig über die Gefahren von Ärger bewusst sein und die Vorteile des geduldigen Annehmens kennen. Und entsteht in uns Ärger, so müssen wir sofort die Methoden anwenden, um ihn auszumerzen. Wir beginnen damit, uns an das Ertragen kleinerer Schwierigkeiten zu gewöhnen – etwa unbedeutende Beleidigungen oder kleinere Störungen in unserer Routine –, um allmählich unsere Geduld zu verbessern, bis wir selbst größte Schwierigkeiten ertragen können, ohne ärgerlich oder wütend zu werden.

In unserer Meditation über die Geduld können wir uns vieler verschiedener logischer Gründe bedienen, welche uns alle dabei behilflich sein sollen, unsere Tendenz zur Vergeltung zu überwinden. Denken wir einmal über folgendes nach: Würde uns jemand mit einem Stock schlagen, so kämen wir nie auf die Idee, über den Stock ärgerlich zu werden, da er ja von einem Angreifer geschwungen wurde und somit keine Wahl hatte. Ebenso wenig sollten wir uns über jemanden, der uns beleidigt oder uns Schaden zufügt, ärgern, da er von seinem verblendeten Geist getrieben wurde und auch keine Wahl hatte. Weiterhin sollten wir uns überlegen, dass ein Arzt, dessen fiebernder Patient nach ihm schlägt, nicht über diesen verärgert ist. Ebenso wenig sollten wir ärgerlich sein, wenn verwirrte Lebewesen, die unter der Krankheit der Verblendungen leiden, uns in irgendeiner Form schaden. In den Büchern Freudvoller Weg und Sinnvoll zu Betrachten lassen sich noch weitere hilfreiche Beispiele finden.

Der wesentliche Grund, warum uns Schaden zugefügt wird, ist der, dass wir in unserer Vergangenheit anderen schadeten. Die, die uns schaden, sind lediglich die Voraussetzungen, durch die unser Karma reifen kann. Die wirkliche Ursache allen uns zugefügten Schadens ist unsere eigene Negativität. Üben wir unter diesen Voraussetzungen nun auch noch Vergeltung, erzeugen wir nur noch mehr schlechtes Karma und müssen somit in der Zukunft noch mehr leiden. Nehmen wir aber diese Verletzungen geduldig hin, ist die Kette unterbrochen und diese ganz bestimmte karmische Schuld getilgt.

© Geshe Kelsang Gyatso & Neue Kadampa Tradition